Im Museum am Hüttenstollen könnt ihr viele interessante Dinge über die Geschichte des Ortes und der Gegend rund um Osterwald erfahren.

Konni Kohle aus dem Hüttenstollen

Erdgeschichte

Zu meiner Entstehungszeit waren große Teile des heutigen Niedersachsen von einem riesigen See bedeckt. Am Ufer dieses Sees wuchsen große Farne und riesige Bäume und es war ziemlich warm und feucht. Damals lag unsere Region nämlich noch viel weiter südlich. Im Wasser lebten allerlei Muscheln und andere Tiere. An Land zogen pflanzenfressende Dinosaurier in Herden durch die Gegend. Manchmal trafen sie auf jagende Raubsaurier. In einer Bodenvitrine liegen einige versteinerte Fundstücke aus jener Zeit.

Versteinertes Holz

Steine

Im Osterwald gab es früher auch einige Steinbrüche. Die Steine, die dort gebrochen wurden, entstanden, wie die Kohle, im Erdmittelalter. Das Brechen, Hauen und Verarbeiten dieser Steine war eine harte Arbeit und sehr gefährlich. Ganz am Anfang gab es dafür auch noch keine Maschinen, alles musste mit der Hand und mit Muskelkraft gemacht werden. Mit den Steinen baute man Häuser und pflasterte Straßen. Einige wurden zu Mühlsteinen oder Futterkrippen verarbeitet. In der Ausstellung kannst du die Werkzeuge für die Arbeit im Steinbruch sehen.

„Klöpfel“ zur Steinbearbeitung

Glas

Stell dir vor, am Osterwald wurde nicht nur Kohle abgebaut, seit 1701 gab es hier auch eine Glashütte. Glas besteht aus vielen „Zutaten“, welche die Glasmacher in ihrem Schmelzofen erhitzten. Für das Heizen wurde natürlich die Osterwalder Kohle genommen. Am Arbeitsplatz herrschte eine riesige Hitze, wenn die Glasmasse heiß und flüssig genug war, formten die Glasmacher sie mit den verschiedenen Werkzeugen. Die Gläser der Lauensteiner Glashütte waren sehr berühmt und kostbar. Als Marken- und besonderes Erkennungszeichen hatten sie auf der Unterseite ihres Fußes ein Tier eingraviert. Sieh in einer der Vitrinen nach.

„Glasmacherschere“

Ton

Im Museum siehst du einen Stapel mit Tonsteinen, die im Osterwald hergestellt wurden. Auch der Rohstoff für diese Steine stammt von hier. Im Jahr 1780 fand man sehr guten Ton und legte gleich in der Nähe eine Ziegelei an. Dort wurden Wasserrohre, Dachsteine und Mauersteine hergestellt. Die Ziegel – so nennt man diese Steine – kamen zum Brennen in einen Ofen, damit sie fest wurden. Zum Heizen des Ofens benutzte man natürlich, wie in der Glashütte, die Osterwalder Kohle. In der Ausstellung hängt ein eigenartiges hölzernes Werkzeug. Finde heraus, wie man es nennt und wofür es gebraucht wurde.

Aus Osterwalder Ton gebrannte Klinker

Kohle

Der Bergbau in Osterwald ist schon recht alt, so um die 400 Jahre. Herzog Julius von Wolfenbüttel war ein ziemlich tüchtiger Herrscher und interessierte sich für Wirtschaft und Handel. Er holte im Jahr 1585 einige Bergleute an den Osterwald, die hier die Steinkohle abbauen sollten. Die Arbeit im Bergwerk war sehr gefährlich, das siehst du ja selber im Bergwerk. Außerdem war es dreckig, eng und dunkel. Daher hatten die Bergleute auch besondere Arbeitskleidung und Lampen, die ihnen bei ihrer schweren Arbeit halfen.

In der Ausstellung siehst du eine Menge unterschiedlicher Bergwerkslampen, jüngere und ältere. In den ältesten Lampen verbrannten die Bergleute Öl aus Pflanzen, damit sie im Bergwerk Licht hatten. Diese Lampen haben einen ganz besonderen Namen: Frosch!

„Kopfschelle“ – eine Öllampe, die am Kopf getragen wurde

Im Museum kannst du eine Bergmannstracht bewundern, sie war die Festtagskleidung der Bergleute. Zur Arbeit gingen sie damit aber nicht. Für die Arbeit im Bergwerk brauchte man robuste, unempfindliche Kleidung. Solch ein Kleidungsstück findest du auch in einer der Vitrinen. Wie nennt man es?

Energie

Bevor man mich, die Kohle, entdeckte, heizten die Menschen mit Holz oder Torf. Und auch zum Kochen und Backen wurde Holz verwandt. Maschinen trieb man mit Wind- oder Wasserkraft an. Manchmal nutzten die Menschen auch ihre eigene Muskelkraft oder die von Tieren als Antrieb. Dann kam ich und einiges veränderte sich. Die Menschen entdeckten, wie vielfältig sie mich einsetzen und wofür sie mich gebrauchen konnten.

In der Ausstellung steht eine Vitrine mit kleinen Modellen von Anlagen, die aus Sonne oder Wind Energie erzeugen. Kennst du noch andere Stoffe, mit denen man heizen, Maschinen antreiben oder Elektrizität erzeugen kann?

So, nun bist du am Ende deiner Entdeckungsreise angelangt und hast eine Menge neuer Sachen kennengelernt. Hast du dir einige gemerkt? Im Museum kannst du dir ein Faltblatt geben lassen, in dem du alles zuhause nachlesen kannst.