Energie aus Steinkohle
Die Dauerausstellung im Museum am Hüttenstollen steht unter dem Motto „Energie“. Der Bergbau am Osterwald hatte schließlich nur den Zweck, den Energieträger Steinkohle zu gewinnen. Davon zeugt noch heute unser wichtigstes „Exponat“ – der Hüttenstollen. Somit bildet die Geschichte des Bergbaus – im Allgemeinen sowie im Besonderen – das Zentrum der Dauerausstellung. „Gezähe“, das Werkzeug der Bergleute, und „Geleucht“, Grubenlampen aus unterschiedlichen Epochen, gehören genauso zu den Ausstellungsthemen wie das soziale Leben der „Kumpel“ vom Osterwald. Glasproduktion und Tonverarbeitung – beide Nutzer des Brennstoffs Kohle – sind weitere Themenkreise der Ausstellung. Erdgeschichtliche Zusammenhänge lassen sich im Museum erkunden. Die hiesige Steinkohle entstammt der Unterkreide, genauso wie der am Osterwald gewonnene Sandstein. Grund genug, auch die Arbeitswelt der Steinhauer museal zu präsentieren.
Wie alles begann
Den Grundstein für die Entwicklung des kleinen, aber hochproduktiven Bergbau- und Gewerbereviers am Osterwald legte Herzog Julius zu Braunschweig-Lüneburg, Fürst von Wolfenbüttel. Im Verlauf seiner Regentschaft konzentrierte er sich auf zwei wesentliche Ziele: die Durchführung der Reformation in seinem Land und die Schaffung von Wohlstand und Reichtum für das Herzogtum durch verschiedenste wirtschaftliche Unternehmungen. Neben der Landwirtschaft war dafür vor allem der Bergbau, vornehmlich im Harz, von großer Bedeutung. Für die Weiterverarbeitung des im Bergbau gewonnenen Erzes entstanden neue Hüttenwerke, Salinen sollten nicht nur für den Bedarf des Landes produzieren, sondern womöglich aus dem Export Einnahmen erzielen. Die vielfältigen gewerblichen Unternehmungen brachten einen erhöhten Bedarf an Bau- und Brennholz mit sich, und auch die Kalk- und Ziegelöfen, die bei den Amtsverwaltungen betrieben wurden, benötigten Brennmaterial. Um die landesherrlichen Forsten nicht über Gebühr zu strapazieren, trat neben die Bemühungen, Holz zu sparen, das Bestreben, für die Feuerung Torf oder Steinkohle zu verwenden.
Ausgestattet mit profunden Kenntnissen der „Oeconomie“ und einer großen Leidenschaft für Verwaltungsdinge, die er auch auf den Bereich der Finanzen übertrug, wirkte Julius zum Wohle seines Landes. Als 1584 das völlig überschuldete Fürstentum Calenberg an Wolfenbüttel fiel, übertrug Julius seine Prinzipien auch auf dieses Territorium. Bei seinem Tod im Jahr 1589 hinterließ er seinem Sohn ein Land mit geordneten Finanzen, einer prosperierenden Wirtschaft und einer funktionierenden Verwaltung.