:KOHLE und :SALZ

Sonderausstellung 9. Juni bis 11. August 2024

 

Öffnungszeiten

Sonntag 11.00 bis 17.00

Mittwoch 14.00 bis 17.00

 

Eintritt frei

 

Von den Salzen ist Natriumchlorid (NaCl), als Koch- und Speisesalz verwendet, am bekanntesten. Es war in früheren Zeiten ein wichtiges Handelsgut. Als „weißes Gold“ bezeichnet, machte es Städte wie Lüneburg reich und mächtig. Salz gehört zu den ältesten Konservierungsmitteln, es fand Verwendung in der Volksmedizin sowie in Handwerk und Gewerbe.

„Die brennenden Steine“ – eine alte Bezeichnung für Kohle – sind schon seit dem Mittelalter bekannt. Zunächst gab es dafür aber nur wenige Verwendungsmöglichkeiten. Für die allermeisten Schmelz- und Siedeprozesse fehlten geeignete Konstruktionen und technische Verfahren. Als Brennstoffe dienten Holz und Holzkohle.

Im späteren 16. Jahrhundert entwickelte Johannes Rhenanus, Salinenmeister in Sooden-Allendorf, einen Ofen, der die Verwendung von Kohle zum Salzsieden ermöglichte. Damit entwickelte sich das Salz im Kontext der Kohle zum Vorläufer der großen Industrie, beginnend im 18. Jahrhundert. Die Salzsiederei mit Kohle als Brennstoff erwirtschaftete das Kapital, mit dem der Aufbau der Schwerindustrie begann. Das „Geschwisterpaar“ Kohle und Stahl bildete sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts heraus. So liegen auch die Ursprünge des Industriereviers an der Ruhr in der Salzproduktion begründet. Als Beispiel sei die Grafschaft Mark genannt.

Im Jahr 1568 übernahm Herzog Julius von Braunschweig-Lüneburg die Regierung im Fürstentum Wolfenbüttel. Im Verlauf seiner Regentschaft konzentrierte er sich auf zwei wesentliche Ziele: die Durchführung der Reformation in seinem Land und die Schaffung von Wohlstand und Reichtum für das Herzogtum durch verschiedenste wirtschaftliche Unternehmungen. Um die landesherrlichen Forsten nicht über Gebühr zu strapazieren, trat neben die Bemühungen, Holz zu sparen, das Bestreben, für die Feuerung Torf oder Steinkohle zu verwenden.

Als 1584 das völlig überschuldete Fürstentum Calenberg an Wolfenbüttel fiel, übertrug Julius seine Prinzipien auch auf dieses Territorium. Bei seinem Tod im Jahr 1589 hinterließ er seinem Sohn ein Land mit geordneten Finanzen, einer prosperierenden Wirtschaft und einer funktionierenden Verwaltung.

Die Umstellung auf Steinkohlenfeuerung im Jahr 1587 machte die drei herrschaftlichen Salzkothen in Salzhemmendorf zum Großabnehmer der Osterwalder Steinkohle. Damit sicherten sie nicht nur den Fortbestand des dortigen Bergwerks, sondern sorgten auch für eine Steigerung der Kohleförderung. Als man zu diesem Zweck einen neuen Stollen, den Tiefen Stollen, auffuhr, erteilte Herzog Julius 1588 die Anweisung, mehrere Hauer an den Osterwald zu schicken.

Eine Abrechnung aus den Monaten November und Dezember 1588 sowie Januar 1589 belegt 24 Bergleute für den Osterwald – eine recht starke Belegschaft. Im Oberen Stollen förderte jeder Hauer damals vier bis fünf Tonnen Steinkohle pro Woche, im Tiefen Stollen zwischen dreieinhalb und viereinhalb Tonnen.

 

Das Faltblatt zur Ausstellung gibt es hier.

 

Vom 17. August bis zum 12. Oktober ist die Ausstellung im Niedersächsischen Museum für Kali- und Salzbergbau in Ronnenberg-Empelde zu sehen.