Unser Dorf soll schöner werden

Im März 1977 beschloss der Ortsrat Osterwald, das verfallene Mundloch des Hüttenstollens sowie das angrenzende Gelände wieder herzurichten. Anlass war die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.  Es sollte ein sichtbares Merkmal der Ortsgeschichte erhalten und eine Attraktion für Touristen geschaffen werden. Der Ortsrat ging davon aus, die notwendigen Arbeiten in kurzer Zeit, mit geringem Personaleinsatz und minimalen Kosten erledigen zu können.

Vom Plan zur Realität

Zwei Jahre später fasste der Ortsrat erneut einen entsprechenden Beschluss. Zusätzlich regte der damalige Gemeindedirektor Buchmann an, ein Stück des Hüttenstollens wieder begehbar zu machen. Daraufhin entwickelten Hermann Linke, der zuständige Bergrevierbeamte, und der damalige Ortsbürgermeister Heinz Brand dazu erste Ideen.
Mit Unterstützung des Bauhofes Salzhemmendorf und freiwilligen Helfern des Bergmannsvereins Rössing-Barnten wurde dann der Stollenmund erneuert und der Stollen auf 40 Meter ausgebaut. Inzwischen entwickelte der Ortsrat den Plan, regelmäßig Führungen im Hüttenstollen anzubieten und so den Fremdenverkehr zu fördern.

Der Verein zur Förderung des Bergmannswesens Osterwald e.V.

Da der Ortsrat selbst kein Besucherbergwerk betreiben konnte, gründeten sieben Osterwalder Bürger am 16. Juni 1980 den „Verein zur Förderung des Bergmannswesens Osterwald e. V.“ Erwin Kesemeyer übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden.
Der Zweck des Vereins war „das von der Tradition des Ortes Osterwald erwachsene Bergmannswesens zu pflegen, deren Gebräuche und Sitten, bergtechnische Einrichtungen, soweit vorhanden sind, aufrechtzuerhalten und jedermann nahezubringen“.
Während der feierlichen Eröffnung des Besucherbergwerks Hüttenstollens am 28. Juni 1980 wurde dem neuen Bergmannsverein die Trägerschaft des Stollens übergeben. Aus dem Kreis der Besucher traten weitere 28 Personen dem Verein bei.
Die Untertagearbeiten führten in den ersten Jahren Kameraden des Bergmannsvereins Rössing-Barnten aus. Sie lernten zugleich die Osterwalder Vereinsmitglieder an. Seit der Eröffnung des Besucherbergwerkes sind die Bergmannsvereine Rössing-Barnten und Osterwald durch einen Patenschaftsvertrag freundschaftlich miteinander verbunden.

Vereinsgeschichte

Ab April 1985 amtierte Ernst Ringleff als 1. Vorsitzender. Unter seiner Leitung vollzog sich der planmäßige weitere Ausbau des Besucherbergwerkes. Zum 400-jährigen Jubiläum des Ortes Osterwald eröffnete der Verein das „Orts- und Industriemuseum“. bergmannsvereine
Im Mai 1986 löste Heinz Brand Ernst Ringleff als Vereinsvorsitzender ab. Brand bestimmte die Geschicke des Vereins fast 17 Jahre. Unter seiner Leitung wurden unter Tage umfangreiche Arbeiten ausgeführt und das Museum erweitert. Heinz Brand trat im Sommer 2003 zurück und Helmut Everding wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Von Beruf Bergmann, hatte er zuvor mehr als 16 Jahre den Posten des Betriebsleiters im Besucherbergwerk „Hüttenstollen“ ausgefüllt. Aus Altersgründen stellte er sich im Frühjahr 2004 nicht zur Wiederwahl. Auf ihn folgte Hans-Dieter Kreft, der seine Tätigkeit im September 2019 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Den derzeitigen Vereinsvorstand bilden Dr. Olaf Grohmann (1. Vorsitzender), Anja Reimann (2. Vorsitzende), Werner Griese (Kassierer) und Sascha Fennekold (Schriftführer). Betriebsleiterin im Besucherbergwerk ist Anja Reimann, ihr Stellvertreter Sebastian Westphal.

Aktuelles

Der Verein zur Förderung des Bergmannswesens Osterwald hat derzeit mehr als 50 Mitglieder. Er kooperiert mit dem Bergmannsverein-Rössing-Barnten, dem Museum Hameln, dem Forum Glas Bad Münder und dem Feggendorfer Stolln. Der Verein ist Mitglied in der Kulturgemeinschaft Osterwald, dem Museumsverband für Niedersachsen und Bremen und dem Netzwerk Industriekultur Niedersachsen e.V.  sowie im Verein Museumslandschaft Weserbergland e.V.