NotBergbau
4. Mai bis 26. Oktober 2025
Im Jahr 1926 endete der Bergbau im Osterwalder Revier, der schon 1585 begonnen hatte. Ebenfalls 1926 ging die Glashütte in der Sümpelbreite, Gemarkung Oldendorf, in Konkurs. Damit gehörte die Ära der Glasproduktion am Osterwald, die 1701 mit der Lauensteiner Glashütte ihren Anfang nahm, der Vergangenheit an. Nur einige Steinbrüche setzten die jahrhundertealte Bergbau- und Gewerbetradition am Osterwald fort.
Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges, im Frühjahr 1945, begann im besetzten Deutschland die Phase des sogenannten Notbergbaus. In den späteren Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bemühte sich die britische Militärregierung darum, die Wirtschaft soweit wieder in Gang zu bringen, dass die Bevölkerung die kommenden Monate und ersten Nachkriegsjahre überstehen konnte. Die wichtigste Maßnahme war dabei die Beschaffung von Kohle als Energieträger zur Strom- und Gaserzeugung. Der häusliche Bedarf – zum Heizen und Kochen – spielte zunächst nur eine sehr untergeordnete Rolle.
Der Notbergbau ging keinesfalls nur im Ruhrrevier um. Vielerorts nahmen auch Kleinstzechen den Betrieb wieder auf, zumeist nur für wenige Jahre, so auch am Osterwald. Dort verlagerte sich der Schwerpunkt bald auf die Gewinnung von Ton, der im Zuge des beginnenden Wiederaufbaus ein gefragter Rohstoff war. Auch die Steinbrüche lieferten Material für die Reparatur von Bauten, die aus Sandstein errichtet worden waren.
Im Laufe der auch als Zeit des „Wirtschaftswunders“ angesehenen 1950er Jahre verloren die kleinen Bergwerke und Steinbrüche rasch an Bedeutung und wurden geschlossen. Lediglich die Tongewinnung und -verarbeitung bestand im Osterwald noch bis in das frühe 21. Jahrhundert.
Die Ausstellung „NotBergbau“ erinnert an die Montangeschichte der Zeit nach Ende des Zweiten Weltkrieges.
Faltblatt zur Sonderausstellung