Faszinierende Welt unter Tage
Dort, wo noch vor gar nicht allzu langer Zeit Bergleute mühevoll und unter schwierigen Bedingungen die Kohle aus dem Berg förderten, die den Wirtschaftszentren im mittleren Niedersachsen den Einstieg in das Industriezeitalter ermöglichte, bietet sich heute – unter sachkundiger Führung – die Gelegenheit zu einer Zeitreise in eine faszinierende Welt unter Tage.
Bergbau nacherleben
Lebendiges Zeugnis des Steinkohlenbergbaus am Osterwald ist der Hüttenstollen. Den Kohlenhauer, der im Liegen arbeiten musste, den Transport der Kohle im Schleppkasten undmit der Karre, die Funktion eines Bremsberges, die Arbeit des Grubensteigers: das und vieles mehr gibt es unter Tage zu bestaunen. Für die Besucher wird nachvollziehbar, welche Bedingungen – Nässe, Enge, Dunkelheit –und vielfältige Gefahren die schwere körperliche Arbeit der Bergleute bestimmten.
Erdgeschichte studieren
Vor etwa 140 Millionen Jahren, die Geologen bezeichnen diese Zeit als Wealdenstufe, herrschte ein feuchtwarmes Klima. In einem Flachwasserbecken, das sich über weite Teile des heutigen Norddeutschlands erstreckte, zersetzten sich abgestorbene Pflanzen unter Sauerstoffabschluss. Jenes Becken senkte sich während eines längeren Zeitraumes, sodass auch Meeres- und festländisches Material eingeschwemmt wurde.
In der Folgezeit verschwanden die Wealdenschichten unter hunderte Meter mächtigen jüngeren Ablagerungen und die pflanzlichen Bestandteile verwandelten sich unter Druck und Wärmeeinfluss allmählich in Kohle. Diese Wealdenkohle findet man im Osterwalder Bergbau. Aber auch andere Zeugen der Erdgeschichte birgt der Hüttenstollen: einen versteinerten Baumstamm, Muschelbänke und Wellenrippeln.