Die Grundstrecke des Förderstollens eines ehemaligen Steinkohlenbergwerks ist ein ungewöhnlicher und zugleich reizvoller Ort für eine Fotoausstellung – vor allem, wenn beides verbindende Elemente existieren. Als authentischer Überrest aus dem 19. Jahrhundert veranschaulicht der Hüttenstollen die Entstehung kleinräumiger peripherer Industriereviere, deren Existenz die Zentralisierung der Massenproduktion nach wenigen Jahrzehnten ein Ende setzte. Die zehn unter Tage präsentierten Schwarzweißfotografien zeigen andere Objekte der Industriekultur aus dem Montansektor – in Betrieb befindliche, transformierte und verfallende.
Die Ausstellung „10 Fotos unter Tage“ ist der erste Baustein eines größeren Projekts, das den Arbeitstitel „Montanregion Mittelniedersachsen“ trägt. Im Fokus dieses Vorhabens stehen bergbauhistorische Relikte der Region nördlich des Harzes; einerseits, um deren Vorhandensein zu dokumentieren, andererseits, um zu belegen, dass Bergbau und Rohstoffverarbeitung hier eine lange Geschichte haben, deren Spuren noch zu finden sind. Die Suche und Dokumentation ist ein interessantes und zugleich lohnendes Unterfangen, vor allem, wenn neben das Erinnern auch der didaktische Anspruch tritt, für die Zukunft Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen. Vier weitere Bausteine, vorgestellt an anderen Orten, werden der aktuellen Präsentation folgen. Endziel des Projekts ist eine Gesamtschau in Form einer Wanderausstellung, zur der auch ein ausführlicher Katalog vorliegt.
„10 Fotos unter Tage“ ist ein Projekt des Netzwerks Industriekultur im mittleren Niedersachsen e. V. in Kooperation mit dem Museum am Hüttenstollen in Salzhemmendorf/ Osterwald.
Die Fotos sind vom 9. September bis zum 29. Oktober 2018 im Besucherbergwerk Hüttenstollen zu sehen, aus Sicherheitsgründen nur im Rahmen von Stollenführungen.
Die Ausstellung ist geöffnet während der Stollenführungen sonntags 13.15 Uhr und 14.30 Uhr sowie für geführte Gruppen nach vorheriger Terminvereinbarung.